Lebehoch

Lebehoch
leben:
Das gemeingerm. Verb mhd. leben, ahd. lebēn, got. liban, engl. to live, schwed. leva gehört wahrscheinlich im Sinne von »übrig bleiben« zu der unter Leim dargestellten vielfach erweiterten idg. Wurzel. *‹s›lei- »feucht, schleimig, klebrig sein, kleben ‹bleiben›«. Eng verwandt ist die Wortgruppe von bleiben (germ. Präfixbildung *bi-līban). Eine alte Substantivbildung ist das unter Leib »Körper« (früher »Leben«) behandelte Wort. An die Stelle von »Leib« in dessen alter Bedeutung »Leben« trat in ahd. Zeit der substantivierte Infinitiv. Heute wird Leben als reines Substantiv empfunden. Beachte dazu z. B. die Zusammensetzung Lebenslauf (17. Jh.; Lehnübersetzung von lat. curriculum vitae), Lebensmittel (17. Jh.) und Lebensqualität (2. Hälfte des 20. Jh.s, nach engl. quality of life). – Wichtige Bildungen mit »leben« sind z. B.: ableben »aufhören zu leben, sterben«, früher »zu Ende leben« (16. Jh.); erleben »mit ansehen, mitfühlen; mitmachen; Erfahrungen machen, erfahren« (mhd. erleben), dazu Erlebnis »miterlebtes Ereignis; starker Eindruck« (um 1800); überleben »am Leben bleiben; überdauern; veralten« (mhd. überleben); verleben »zubringen« (mhd. verleben, auch »ableben, verwelken«; beachte das 2. Partizip verlebt »verbraucht, heruntergekommen«). – Abl.: lebendig (mhd. lebendec, ahd. lebendīg; weitergebildet aus dem 1. Part. lebend); lebhaft (mhd. lebehaft »lebend; lebendig«); lebig südwestd. für »lebend« (mhd. lebic; beachte »lang-, kurzlebig«). Zus.: Lebehoch (um 1800; der substantivierte Ruf »er lebe hoch!« ist Ersatzwort für »vivat!«); Lebemann (Ende des 18. Jh.s; Ersatzwort für frz. bonvivant und viveur); Lebewesen (16. Jh.).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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